Das war die CPO-Agenda 2022

Seit 2016 führen procure.ch und Procurement Partner AG gemeinsam die CPO-Agenda durch. Die Veranstaltung bietet hochkarätigen Beschaffungsverantwortlichen namhafter Unternehmen ein exklusives Format für den geschützten Austausch. Die Teilnehmenden erhalten stimulie­rende Gedankenanstösse, vorgestellt durch Referate von Persönlichkeiten aus der Wirtschaftsszene.

Die sechste Ausgabe fand am 17. November in Zürich statt. Weit über 50 der obersten Einkaufsverantwortlichen (Chief Procurement Officer) von in der Schweiz ansässigen Unternehmen nahmen daran teil. Die Veranstaltung wurde wiederum in den Räumlichkeiten der Hotelfachschule Belvoirpark durchgeführt.

Beschaffung auf dem Glatteis

Nach einem Impulsreferat zum Thema «Beschaffung auf dem Glatteis» von Denis Vaucher, CEO National League, und zwei Praxis­referate zu den Themen «Globale Supply-Chain-Trends anhand der Verbindungstechnik Branche – Quo Vadis» von Andreas Bertaggia, President EFDA sowie «SCM 4.0 – Digitalisierung der Supply Chain für Medizin­produkte» von Christian Offergeld, Bereichs­leiter Beschaffung + Logistik, Insel Gruppe fand eine Diskussion zu den aktuellen Herausforderungen und den Topthemen für kommendes Jahr statt.

Nicht zuletzt wegen den regen Networking Möglichkeiten ist die CPO Agenda ein beliebter Anlass unter Beschaffungsspezialisten.

Die Topthemen der CPOs für 2023

Als Einstieg wurden die sechs Themen aus der Umfrage im letzten Jahr nochmals gezeigt. Diese waren in der Reihenfolge der Wichtigkeit: Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Lieferantenmanagement, Agilität und Auswirkungen auf die Organisation, Riskmanagement, Fachkräftemangel und Personalentwicklung. Sind die Themen, die damals auf der «Agenda» der CPOs standen, immer noch aktuell? Gibt es Themenbereiche, die nicht an Relevanz eingebüsst haben oder haben die aktuellen Ereignisse, welche das Jahr 2022 geprägt haben, einen Einfluss auf die Entscheidung genommen?

Das vergangene Jahr hat deutlich aufgezeigt, dass nebst den klassischen neuen Themen auch alte «totgeglaubte» wieder aufgetaucht sind. Aus dem Vorschlag und diversen Hinweisen wurden die sechs bekannten Themen um vier neue ergänzt oder diese wurden angepasst respektive präzisiert. So wurden folgende Themen neu zur Abstimmung in die Agenda aufgenommen: Einerseits wurde die Nachhaltigkeit zum Begriff «ESG» erweitert und umfasst die Umwelt (Environment), die gesellschaftlichen Aspekte (Social) und die verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance). Andererseits neu auch «neue Lieferantenstrategien» im Zusammenhang mit dem Aufbau von neuen Lieferanten, dem Dual Sourcing und redundanten Lieferanten.

Als weiteres Thema «Resiliente Lieferketten», das die Themen Lieferengpässe, Versorgungssicherheit, neue Gesetze und Auswirkungen von Covid sowie die Kriegssituationen auf die Lieferkette umfasst. Als neuntes Thema stand «Outsourcing / Partnerschaften» zur Auswahl, mit dem Fokus auf das Wesentliche, grösseres Einbezug von Partnern und Outsourcing von Themen / Bereichen. Als letzte Thema stand dann noch ein sehr aktuelles zur Auswahl, nämlich «Inflation / Wechselkurs» und die Auswirkungen auf Verhandlungen Abwehren von Preiserhöhungen.

So standen insgesamt zehn Themen zur Auswahl, über welche die CPOs kurz diskutieren und anschliessend abstimmen konnten. Von den Themen (quer durch alle Bereiche im Einkauf) wurde «Digitalisierung» als das Topthema der letzten Jahre vom Thron gestossen. Als Topthema im 2023 wurde «ESG» mit grosser Mehrheit gewählt.

Die beiden weiteren Themen, die bei den CPOs 2023 auf der Agenda stehen, sind «Resiliente Lieferketten», das durch die aktuelle Weltlage eine neue respektive wieder zentralere Bedeutung erhalten hat, sowie «Riskmanagement», das auch immer wieder in den Top 3 figuriert.

Durch die neuen Herausforderungen nehmen aber auch die Themen «Agilität /Auswirkungen auf die Organisation» einen Platz in der vorderen Hälfte der Agenda ein. Die Digitalisierung, welche in den vergangenen Jahren einsamer Spitzenreiter war, steht im Jahr 2023 nur noch auf dem fünften Platz. Die Frage stellt sich, ob sich das Thema in der Zwischenzeit sehr stark entwickelt hat und bei vielen Unternehmen umgesetzt wurde oder ob es aus aktuellem Anlass aufgeschoben wird.

Wir danken allen Teilnehmenden herzlich für die spannenden Gespräche und wünschen allen einen guten Jahresend­spurt. Wir freuen uns, Sie anlässlich der nächsten Termine wieder anzutreffen und stehen bei Fragen oder Rückmeldungen gerne zur Verfügung.