Rund 400 Expertinnen und Experten aus dem öffentlichen Beschaffungswesen und der IT-Branche trafen sich in Bern zur IT-Beschaffungskonferenz 2024 der Berner Fachhochschule.

Unter dem Motto «IT-Beschaffung 2.0: Die Handbremse lösen» tauschten sich die Teilnehmenden über die neusten Trends und zukunftsweisende Ideen aus, um die öffentliche Beschaffung einen Schritt weiter zu bringen.

Rückblick IT-Beschaffungskonferenz

Die Konferenz wurde durch Regierungsrätin Astrid Bärtschi, Vorsteherin der Finanzdirektion des Kantons Bern, eröffnet. In ihrem Referat betonte Astrid Bärtschi die Bedeutung verstärkter Zusammenarbeit zwischen staatlichen Akteuren, um die wachsenden Herausforderungen zu bewältigen. Der Kanton Bern setze dabei auf Kooperationen und die Nutzung wiederverwendbarer Standardlösungen, um Kosten zu senken und die Digitalisierung effizient voranzutreiben.

Eine engere nationale Abstimmung bei der ICT-Beschaffung sei entscheidend, um qualitativ hochwertige und kosteneffiziente Lösungen für die öffentliche Hand sicherzustellen. Anschliessend erläuterte Bundesverwaltungsrichter und Dozent an der BFH, Marc Steiner, das Gerichtsurteil zur Begründung freihändiger Vergaben und ging auf weitere aktuelle Rechtsprechungen ein. Eine Podiumsdiskussion mit Thomas Fischer (KAIO), Marc Steiner und Claudia Schneider Heusi (Schneider Rechtsanwälte AG) zu aktuellen Gerichtsentscheiden rundete das Vormittagsplenum ab.

Das Nachmittagsplenum widmet sich der Frage der digitalen Souveränität bei IT-Beschaffungen. In seinem Vortrag referierte Andreas Reckert-Lodde, Geschäftsleiter des neuen Zentrums für Digitale Souveränität (ZenDiS) in Deutschland, über die Notwendigkeit einer stärkeren Unabhängigkeit von grossen Tech-Anbietern. Er hob die Bedeutung offener und flexibler IT-Lösungen hervor, die den öffentlichen Verwaltungen mehr Unabhängigkeit und Gestaltungsmöglichkeiten bieten. Zudem betonte er, dass die Verwaltung verstärkt auf Technologien setzen sollte, die langfristig eine grössere Wechselfähigkeit und Sicherheit gewährleisten, um ihre digitale Souveränität zu stärken.

In der anschliessenden Gesprächsrunde zu digitaler Souveränität bei IT-Beschaffungen diskutieren Andreas Reckert-Lodde, Dr. Alexandra Collm (OIZ), Daniel Markwalder (BK-DTI) sowie Daniel Brunner (Schweizerisches Bundesgericht), über die Frage, ob und wie Kriterien für die Priorisierung digital souveräner Lösungen bei IT-Beschaffungen eingeführt werden sollten, welche rechtlichen und praktischen Möglichkeiten bestehen, und welche Erfahrungen in der Schweiz und in Deutschland bereits gesammelt wurden.

Rund 40 weitere Referent*innen vermittelten Wissen und Erfahrungen zu Nachhaltigkeit, KI, Cybersicherheit und vielen weiteren Themen.

Konnten Sie nicht teilnehmen oder möchten Sie gewisse Inhalte noch einmal nachschauen? Viele Vorträge wurden aufgezeichnet und stehen auf YouTube zur Verfügung. Die Präsentationsfolien finden Sie im Detail-Programm

Die IT-Beschaffungskonferenz richtet sich an Einkäufer*innen, Projektleitende, Berater*innen, Jurist*innen und weitere Fachpersonen, die sich mit der öffentlichen Beschaffung im Zeitalter der Digitalisierung auseinandersetzen.

Die nächste IT-Beschaffungskonferenz findet am Mittwoch, 27. August 2025, statt – SAVE THE DATE!

Eine Veranstaltung der Berner Fachhochschule.

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